Schäfer
Lautes Blöken, Meckern und Bellen ist zu hören, wenn man sich dem Stall der Schäferei Kolecki in Schönwalde bei Berlin nähert. Eine harmonische Mischung von vom Aussterben bedrohten Landschafen, Herdenschutzhunden und Ziegen belebt das Stallgebäude. Die Mutterschafe erwarten ihre Lämmer, es ist Lammzeit.
Vor den Toren von Schwedt erstreckt sich das untere Odertal. Hier bietet sich dem Auge eine Weite, die heutzutage selten zu finden ist. Die Stille der Landschaft ist beeindruckend. Das ist das Zuhause von Gunda Jung. Schäferin seit 26 Jahren.
Die erste Sommerhitze brennt auf die hügelige, strukturreiche Landschaft südlich von Rostock. Der Wanderschäfer von Gut Wardow hält sich momentan mit seiner Herde aus Pommern-, Texel- und Suffolkschafen mitten im Nirgendwo auf. Noch nicht mal der Lärm der nächsten Bundesstraße ist zu hören. Nur das Widerkäuen der Tiere. Was eine sehr beruhigende Wirkung hat.
Auf dem ehemaligen Grenzstreifen am Schaalsee – dem sogenannten Todesstreifen – findet man heute Schafe statt Minen. Das grüne Band, auf dem früher Ost- von Westdeutschland getrennt wurde, zieht sich durch das ganze Land. Bis heute ist es nicht bebaut. Damit die Landschaft nicht verbuscht, wird sie von Schafherden beweidet. Unter anderem von Herden unseres Schäfers Detlef Mohr.
Die 400-köpfige Schafherde von Mathias Neubauer tritt jedes Jahr einmal die Überfahrt von Hiddensee nach Rügen und zurück an. Nachdem sie eine ausgiebige Sommer-Saison auf der Insel verbringen durften, dem wechselhaften Wetter, den kargen Böden, aber natürlich auch dem großartigen Ausblick ausgesetzt, genießen die Schafe im Winter das Stallleben auf Rügen.
Graue Wolken ziehen am Himmel über der Schafweide im mecklenburgischen Möllenhagen an diesem Montag im April. Das harte „kjack“ der Dohlen im benachbarten Sumpfgebiet vermischt sich mit dem „mäh“ und „bäh“ der Schafe. Ansonsten ist nur der Wind zu hören.